Moin.
Heute habe ich einfach Mal Lust meine Gedanken zu meiner nhen automobilen Zukunft mit euch zu teilen.
Meine Dienstschlampe hat mittlerweile 243.000 km runter und ist im letzten Jahr ein wenig mehr gealtert als sonst. Natürlich wird er die Viertelmillion noch wuppen, trotzdem wird es langsam Zeit sich umzuorientieren. Mal schauen was der Markt so hergibt. Im Lastenheft für den ASX-Nachfolger steht:
- Listenpreis unter 30.000 €,
- "echter Preis" ohne Märchensteuer für die Firma um die 20.000 €,
- großer Kofferraum, Familientauglichkeit,
- Zuverlässigkeit als Daily-Driver,
- Standfestigkeit,
- Komfort, Langstreckentauglichkeit,
- geringer Verbrauch, akzeptable Kosten bei ca. 40.000km jährliche Fahrleistung.
Ich denke gerne mal quer. Ich fahre aus Spaß in meiner Freizeit einen fast 40 Jahre alten Volvo 66 mit Variomatic. Ich gehöre zu der Minderheit in Deutschland, die sich gerne von einem Auto erziehen lässt und die Charakteristik eines CVT-Getriebes (Strapsenantrieb) liebt. Die letzten Reparaturen des Mitsus waren teuer und typisch: Turbo, Lima und ganz langsam geht die Kupplung hin. Verschleiß, nicht schlimm. Aber wozu braucht man so ein Zeug, wenn es auch ohne geht? Dazu die Dieseldebatte und die Lust auf Neues.
Ergo: Ganztägige Probefahrt (knapp 200km) unter professionellen Bedingungen mit dem Toyota Auris Hybrid als Kombi. Die Reihe ist schon 5 Jahre alt und wurde letztes Jahr geliftet. Nächstes Jahr steht der Nachfolger auf dem Plan. Bewährte Technik, Rabattmöglichkeiten: Check.
Listenpreise der mittleren Ausstattungen mit Glanzfarbe und Gewerbehaken bei ansonsten vernünftiger Ausstattung: zwischen 26.000 und 28.000 Talern. Check. Kofferraum bis 1.600 Liter, 410 kg Zuladung - reicht, dazu nette Details mit Tütenhaken und Fernentriegelung für die Rückbank. Meiner Frau gefallen die beleuchtbaren Spiegel in den Sonnenblenden, zwei Sitztaschen und zwei Kleiderhaken an den Haltegriffen hinten. Mich dagegen entschleunigt das Auto. Der Gasfuß ist entspannt und der Ehrgeiz geweckt: Nicht Geschwindigkeit ist Trumpf, sondern das möglichst lang anhaltende Unterschreiten der Fünfliter-Verbrauchsmarke. Das der Motor bei Vollast kreischt? Geschenkt. Vollast geht mir mittlerweile am Allerwertesten vorbei. Vielmehr genieße ich die (leider viel seltenen) elektrischen Momente im Leben. Fahrstufe ein und lossirren. Sitze, Bedienung, Lenkung? Im letzten Auto-Bild-Test wurde der Auris (als Benzinbasisversion) zerrissen und als Letzter im Vergleichstest gewertet. Somit für einen wie mich quasi geadelt. Im Ernst: der Komfort und die Fahreigenschaften gehen bei artgerechter Haltung völlig in Ordnung. Am Ende stehen bei mir mit CVT-Erfahrung aber als Hybridnovize im Wintermodus 5,7 Liter Benzin, 0,8 l weniger als mein ASX-Diesel mit den verführerischen 150 Pferdchen real im Langzeitbetrieb trinkt.
Was fiel mir negativ auf: Ein Liter Benzin ist leider immer noch 20 Cent teurer als die gleiche Menge Benzin. Wieder ein Auto mit einem Wartungsintervall von nur 15.000 km (heißt für mich: 3 Termine im Jahr), der übliche Stauraum unter dem Radio (der Ort wo zunächst einmal jeder Kleinkram hingeworfen wird) ist leider verbaut bzw. damit nicht existent. Der Händler bei dem ich das Auto fahren durfte hat seine Filiale in unserer Kreisstadt aufgegeben. Nächste Werke: 30km entfernt.
Wieder einmal hat mich ein Auto gefunden. Jetzt heißt es rechnen, gegenrechnen und den Chef entgültig zu überzeugen. Ich bin Mal gespannt, was ihr von meiner Schnappsidee vom Hybrid als neue Dienstschlampe haltet. Immerhin (und das hätte ich vor 5 Jahren nicht gedacht): es könnte wieder ein werden.
Beste Grüße aus dem Harz von Harry.