Leumundszeug­nis fürs Auto - gegen Tacho-km reduzieren

  • http://kurier.at/chronik/oeste…is-fuers-auto/104.715.155


    Mit einem kleinen Gerät, das via Internet um unter 200 Euro bestellt werden kann,
    machen Autobetrüger jedes Jahr ein Bombengeschäft. Laut Untersuchungen wird bei
    etwa fünf bis zwölf Prozent aller verkauften Fahrzeuge der Kilometerstand vorher
    manipuliert. Dabei sind private Verkäufer genauso anfällig wie Firmen. Rund 300
    Millionen Euro werden dadurch in Österreich jedes Jahr von den Betrügern
    ergaunert.


    Im April deckte der ÖAMTC auf, wie leicht so eine Manipulation möglich ist.
    Bei einem Test auf dem Stützpunkt in Wien-Donaustadt schaffte es jeder Lenker
    innerhalb von wenigen Sekunden, einen Tachostand von 90.000 auf 30.000 Kilometer
    zu reduzieren.






    Doch damit soll künftig Schluss sein. Vergangene Woche kam es bei einem Gespräch
    zwischen Kabinettsmitarbeitern von Verkehrsminister Alois Stöger und ÖAMTC-Chef
    Oliver Schmerold zu einer Einigung. So wird mit der nächsten Novelle des
    Kraftfahrgesetzes (im kommenden Frühjahr) eine neue Datenbank aufgebaut.


    Jede Firma, die Pickerlüberprüfungen durchführt, muss künftig den
    Kilometerstand des gecheckten Fahrzeugs in die Pickerl-Datenbank eingeben.
    Gleiches gilt bei einer Reparatur. Somit wird für jedes Auto künftig eine Art
    Profil erstellt, auf das zurückgegriffen werden kann. Wenn eine Werkstätte die
    Daten nicht eingibt, droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 5000 Euro (bzw. bei
    Nichtbezahlung bis zu sechs Wochen Haft).




    Zugriff


    Diskussionspunkt war zuletzt noch, wer auf diese Datenbank zugreifen kann.
    Der ÖAMTC wollte das zunächst für jeden Lenker, das Verkehrsministerium beharrte
    allerdings auf dem Datenschutz. Denn so könnte jeder die Kilometerleistung
    seines Nachbarn abfragen. Zugriff auf die Daten haben deshalb nur Werkstätten
    oder Automobilclubs, die ebenfalls Pickerlüberprüfungen durchführen.




    Leumund


    Wer künftig privat sein Auto verkaufen will, kann aber zu einer Werkstätte
    seines Vertrauens gehen und einen entsprechenden Ausdruck verlangen. "Das Papier
    gilt dann beim Autoverkauf als eine Art Leumundszeugnis für das Auto", erklärt
    ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer den Vorgang.


    Im Büro von Verkehrsminister Alois Stöger spricht man von einem extrem
    wichtigen Schritt für den Konsumentenschutz in Österreich. Der Aufbau der
    Datenbank gegen den organisierten Tachobetrug ist auch ein Erfolg für den
    ÖAMTC.

  • jaja......die Zeiten von Bohrmaschine und Tacho zurückkurbeln sind lange vorbei. Mit der richtigen Software reichen 2 Mausklicks und der Wagen ist wieder wie neu.
    In so fern eigentlich eine gute Sache. :thumbup:
    Glaubt mir, es wird so einiges gekunkelt auf dem Gebrachtwagenmarkt. leider.


    LG


    Frank

  • Hallo,
    da hilft nur, sich einmal das Serviceheft zeigen/aushändigen zu lassen oder z.B. bei VW die Lebenslaufakte des Fahrzeuges bei einem :) aufrufen lassen.
    Dort sind auch alle Inspektionen und Reparaturen mit den entsprechenden Km-Ständen und dem jeweiligen Datum eingetragen.
    Ich vermute mal, das es entsprechende Datenbanken auch bei anderen Herstellern gibt.


    Anhand dieser Daten können "Sprünge" beim Kilomerstand sehr leicht aufgedeckt werden.


    Leider lassen sich aber viele Käufer von einem "vermeintlich" geringen Kilometerstand bei einem "günstigen" Preis blenden und schalten dann um auf "Haben wollen"....!
    Da geht dann meist jegliche gesunde Vorsicht flöten und es wird dem Verkäufer einfach vertraut, statt eine eingehende/umfassende Prüfung vorzunehmen....!


    Gruss
    Desaster

    Einmal editiert, zuletzt von Desaster ()

  • Leider lassen sich aber viele Käufer von einem "vermeintlich" geringen Kilometerstand bei einem "günstigen" Preis blenden und schalten dann um auf "Haben wollen"....!
    Da geht dann meist jegliche gesunde Vorsicht flöten und es wird dem Verkäufer einfach vertraut, statt eine eingehende/umfassende Prüfung vorzunehmen....!


    Da ist was dran. Wie so oft im Leben gehören immer zwei dazu. In dem Fall einer der betrügen will und einer der sich betrügen lässt.


    Es gäbe da einige Möglichkeiten des Datenabgleichs, in dem Fall der Laufleistung.


    So wird doch z.B. i. d. R. bei jeder Versicherung auch die jährliche Fahrleistung vereinbart. Da könnte man auch ansetzen. Es müsste dann schon jemand den Betrug von langer Hand planen und nur z. B. nur 5 TKM angeben, obwohl er wesentlich mehr fährt. Immer mit der Gefahr im Falle eines Schadens auf einem Teil der Kosten sitzen zu bleiben.


    Jeder PKW muss alle zwei Jahre zur HU, und, und, ....


    Aber der Datenschutz. Ja, ja, wir stellen uns manchmal schon selber ein Bein mit dem Datenschutz. Mir persönlich wäre das völlig egal. Was Daten und Schutz angeht ist der Damm spätestens seit dem Onlinezeitalter ohnehin schon lange gebrochen.


    Normal gibt es da m. E. gar nicht sooo einen großen Spielraum der Manipulation.


    Unser :) notiert den Kilometerstand auch bei jeder Gelegenheit, und sei es nur so eine Kleinigkeit wie Licht einstellen oder der halbjährliche Reifenwechsel.
    Soll mir recht sein. So hat unser ASX eine ganz saubere Weste.



    Gruß Kra(s)xler

  • ja natürlich.......der erste Blick beim Autokauf ist auch immer ins Handschuhfach nach dem Inspektionsheft.
    Wenn man aber z.B. eine 10 Jahre alte Mühle kauft, (z.B. für den Nachwuchs) ist das nicht unbedingt immer gleich alles so einfach nachzuvollziehen. Zumal es mir auch schwerfällt solch einen Wagen bei Markenhändler zu kaufen, denn die Preise sind meines erachtens dort oftmals unverschämt.


    LG


    Frank