Konzeptvergleich: Diesel lohnt sich nur noch selten

  • Wie üblich hanebüchener Vergleich, aber schon wegen der tollen Bilder von Nicolaus Otto und Rudolf Diesel durchaus lesenswert.


    http://www.autobild.de/artikel…zehn-klassen-3771686.html


    Allerdings gebe ich der AB insofern recht, das die neuen turbogeladenen, niedrighubigen Ottomoren wirklich toll sind. Zwar immer noch einen ganzen Sackkaren weniger Newtonmeter auf der Achse als die Diesel, aber agil, sprizig und sparsam - und am allerwichtigsten, ganz ohne nervigen Partikelfilter. Ergo, für Kurzstreckler ist und bleibt der Benziner die erste Wahl, und für Langstreckler der Diesel. Klare Verhältnisse und weniger eine Geschmacks als eine Frage der Notwendigkeit.

  • Hallo,
    richtig, die Direkteinspritz Benziner haben in den letzten Jahren erheblich aufgeholt.
    Ein tolles Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen, was bisher eigentlich dem Diesel vorbehalten war.
    Wenn ich da an den 1.6 Ltr. THP Motor im RCZ meiner Lebensgefährtin denke, eine absolute Sahneschnitte mit 200 PS.
    Nur eben die Sauferei bei hohen Drehzahlen, da ist der Diesel immer noch um Längen besser.
    Und dann dieses extreme Downsizing, na ich weiß nicht...!
    Der Ford EcoBoost-Motor (oder Motörchen) wird ja durchaus in den Himmel gelobt, allein ich bin von der Langlebigkeit noch nicht überzeugt.
    Warten wir es ab, ob das nicht ein Weg in die falsche Richtung ist.
    Desaster

  • Die Wirtschaftlichkeit eines Diesels lässt sich leicht nachrechnen. Ganz grob kann man sagen: der Benziner verbraucht im Mittel etwa einen Liter/100km mehr (6,5 zu 7,5), die Differenz Diesel zu Super beträgt etwa 10 cent. Geht man mal von einem momentanen Literpreis von etwa 1,39 für einen Liter Diesel und 1,49 für Super aus, dann muss man für 100 gefahrene km beim Diesel 9,04 € und beim Benziner 11,18 € rechnen. Bei einer jährlichem km Leistung von 20.000 km macht es eine Ersparnis (Diesel) von 428,-- €. Nun zur Steuerdifferenz: der Benziner schlägt natürlich den Diesel, da er ab 2013 ziemlich genau 82,-- € kostet. Der Dieselfahrer muss für den gleichen Zeitraum die stolze Summe von 241,-- € abdrücken und ist somit 159,-- € teurer. Diese müssen wir von den gesparten Spritkosten natürlich abziehen = Ersparnis immerhin noch 269,- pro Jahr.


    Fährt man mehr, dann wird diese Differenz größer, allerdings muss man auch häufiger zu den Inspektionen, das wird nur schwer kalkulierbar. Ebenfalls darf man die Kaufpreisdifferenz nicht außer Acht lassen: immerhin stolze 3500,-- € und das fährt man auch nicht wieder rein, da beisst die Maus keinen Faden ab.


    Gehen wir mal von einer Nutzungsdauer von etwa 10 Jahren aus: mehr für den Kauf ausgegeben= 3500,-- beim Tanken eingespart= 2690,-- Nein, da muss man schon ein Dieselfan sein und sich sagen: ich möchte einen strapazierfähigen und langlebigen Motor haben, der auch im unteren Drehzahlbereich genügend "Bums" hat und mit dem man auch mal im 6. Gang noch zügig überholen kann ohne den Motor in ungeahnte Tourenbereiche zu scheuchen. Das Fahren soll ja auch Freude machen. Wirtschaftlicher ist der Diesel sicherlich erst viel später.


    Für mich war der etwas teurere Kaufpreis nicht Auschlaggebend, ich habe lieber auf etwas Zubehör verzichtet und mir die Version ausgesucht mit der ich leben kann und die trotzdem ordentlich ausgestattet ist. Hätte ich billiger fahren wollen, dann wäre meine Wahl auf den DACIA Sandero gefallen, den man ab sofort für knapp 7000,-- neu kaufen kann (grausige Vorstellung).

  • Na da fehlen aber noch einige Kosten die du vergessen hast, angefangen bei der Versicherung, wo der Diesel teurer ist bis hin zu teureren Ölwechseln/Inspektionskosten etc. und nicht zu vergessen Turbolader/Hochdruckpumpen/Injektoren usw. die ein Benziner gar nicht hat und daher nicht kaputt gehen können (auch zündkerzen sind billiger als Glühkerzen). Abgasanlage ist dank DPF auch teurer usw. also man muss schon wirklich extrem viel fahren, ist meine Meinung. Und wehe der Dieselpreis nähert sich dem Benzinpreis noch mehr an oder übersteigt diesen sogar, was ja schonmal auf dem Tisch war. Ich würde mich nicht trauen für 10 Jahre einen leicht günstigeren Dieselpreis einzurechnen... mit Diesel wird geheizt, LKWs brauchen Diesel (die Liefern letzten Endes alles, auch das Joghurt im Supermarkt), insofern ist die Nachfrage hier einfach größer (gilt für Europa) und da mitlerweile ca 50% der PKWs Diesel sind ist kein Gleichgewicht mehr da wie früher, daher liegt die Preisdifferent ja auch bei nur 10cent und nicht wie eigentlich es sein müsste bei 20-25cent durch Steuervorteile.
    Daher ist es heute auch im Anbetracht des aus der Spritpreisentwicklung entstehenden Wertverlustes eines Fahrzeuges nicht mehr möglich für die Zukunft zu rechnen (mind nicht weiter als max 1-2 Jahre). Und wenn man alles ganz spitz rechnet müsste man die 3500€ erspartes Geld gegenüber dem Diesel eigentlich anlegen und die Zinsen und Zinseszinsen daraus auch dem Diesel als nachteilige Kosten stellen usw.
    Also genieß deinen Spaß am Turbo und dem hohen Drehmoment sowie den in diesem Falle mehr PS/Hubraum einfach, das auszurechnen ist ein Ding der unmöglichkeit^^.

  • und nicht zu vergessen Turbolader/Hochdruckpumpen/Injektoren usw. die ein Benziner gar nicht hat und daher nicht kaputt gehen könne


    das ist nicht richtig, auch Benziner haben mittlerweile doch sehr oft Turbos verbaut.


    Also genieß deinen Spaß am Turbo und dem hohen Drehmoment sowie den in diesem Falle mehr PS/Hubraum einfach, das auszurechnen ist ein Ding der unmöglichkeit^^.


    mehr PS? ist auch nicht richtig, ich hatte vorher einen Benziner 1.6 Turbo Opel Corsa mit 192 PS und 266 NM.


    Also kleineren Benziner mit mehr PS der im Anzug um 3 Sek schneller war. Dagegen ist der ASX eher ne lahme Ente. ;)


    Allerdings hatte ich einen Durchschnitsverbrauch von gut 10 ltr. Super Plus.

  • Hallo,
    der User hatte das deshalb ja auch extra eingeschränkt auf

    sowie den in diesem Falle mehr PS/Hubraum einfach

    also den ASX, wo der Benziner keinen Turbo hat.


    Desaster

  • Es sind ja auch sehr viele Faktoren, die man im direkten Vergleich mit kalkulieren müsste, aber kaputte GLÜHKERZEN gehören doch wohl eher zu einem nicht einschätzbaren Risiko bzw. Worst-Case. Ich bin in meinem leben etwa 700.000 km Diesel gefahren und habe nicht eine Glühkerze erneuern müssen. Zündkerzen aber wohl. Wenn wir uns hier in solchen Kleinigkeiten verzetteln wollen, dann können wir auch Erbsen zählen gehen und sagen:am wirtschaftlichsten ist die Fahrt mit dem Bus.


    Ich persönlich muss den Fall sowieso anders sehen, da ich für meinen Arbeitgeber mit meinem Auto auf km-Geld fahre und für 17.000 von den gefahrenen km 30 cent bekomme, ich nehme mit dem Auto also auch noch Geld ein. Das rechnet zwar nicht die höheren Kosten wie Verschleiß, Wertverlust etc ein, aber würde ich den Wagen nur privat nutzen hätte ich ihn für die paar km im Jahr sowieso nicht als Neuwagen gekauft.


    Zum Thema Wirtschaftlichkeit habe ich mich einfach mal auf die ADAC Tests verlassen und da rangiert der ASX Diesel im Mittelfeld - das hat mir gereicht. Ich habe niemals versucht, ein Auto von vorn bis hinten durchzukalkulieren, dann hätte ich ja gar keine zeit mehr zum Fahren. :lachen:

  • Ist bei vielen so, inkl. mir, das der Autoverkauf selten rational und vielmehr emotional entschieden wird. Rational könnte ich wohl einen alten Galant BJ98 fahren, der würde mir locker für alles reichen. Mit ein bisschen Rostvorsoge und Pflege wäre das die günstigste Art Auto zu fahren. Verbrauch um die 7l für den 2.0er, günstige Steuer/Kasko-Einstufung, Kaufpreis 2000-3000€ für ein gepflegtes Exemplar, wo man vielleicht noch mal 500€ reinsteckt. Jährliche Wartungskosten 200-300€ und den könnte man locker noch 10 Jahre fahren. Aber wer will denn das :D

  • Hey, keine panik ;) also genau wie Deaster sagte hab ich hier natürlich hier die beiden ASX verglichen, für Turbobenziner gelten da wiederum einige Sachen natürlich nicht. Ich finde diese (z.B.) Ford Eco Boost Tubro Benziner mit 1l 3 Zylinder und trotzdem 100ps auch zu sehr downgesized, das ist ne bessere Milchtüte, da gefällt mir der ASX Motor viel besser.
    @freddie
    Also Glühkerzen wurden bei allen Diesel die ich kannte immer bei den Inspektionen einfach mitgewechselt, evtl. hast du das da nicht gemerkt oder wir fahren zu verschiedene Autos. Und das war immer so bei 90tkm, bei 4 zylindern ca. 300€ (für alle 4). Zündkerzen hingegen sind je nach Fahrzeug wenns keine Platindinger so ca. 20€ (von Bosch oder besser NGK) alle 60tkm. Aus meiner Efrahrung ist der Unterschied also nicht so klein, mag sein dass die Dinger mitlerweile günstiger geworden sind. Kann auch sein, dass die beim Wechsel einfach teurer sind weil immer der Intercooler usw. extra alles abgeschraubt werden musste um ranzukommen und das kostet halt Arbeitszeit, meinte aber das es nicht allein daran lag.
    Was steht denn im ASX Wartungsbuch zu den Glühkerzen? Würde mich echt interessieren, im Winter mit viel Kurzstrecke fänd ich 100tkm schon ne rießen Leistung!


    Und ich bin auch nicht so rational und kauf danach mein Auto, der ASX sieht einfach klasse aus und wem Diesel Fahren spaß macht oder der nen großen Hänger ziehen muss oder einfach den Allrad braucht ist doch damit super aufgehoben, drum sagt ich ja auch genieß es einfach.

  • Hallo zusammen,

    Also Glühkerzen wurden bei allen Diesel die ich kannte immer bei den Inspektionen einfach mitgewechselt, evtl. hast du das da nicht gemerkt oder wir fahren zu verschiedene Autos

    also dieser Aussage möchte ich widersprechen. Soweit mir bekannt werden Glühkerzen nicht nach irgendwelchen Intervallen ersetzt! Der Austausch erfolgt erst nach einem Defekt. Mein Nissan X-Trail dci fuhr bis zum Motorschaden bei 185000 km noch mit dem 1. Satz. Und beim VW Konzern werden die Dinger auch nicht mal ebend so zwischendurch ersetzt!


    Gruß Oxebo

  • Hey, Oxebo,
    habe jetzt eben mal kurz gegoogelt und muss dir recht geben, von allen Herstellern habe ich ja aber auch nicht gesprochen, eben nur mir bekannten. Es gibt bei den meisten Herstellen keine offiziellen Intervalle (hat mein Werkstattmeister mir Müll erzählt), wenn man davon ausgeht, dass die Glühstifte also nie gewechselt werden müssen, dann müsste man das dem Benziner wiederum in Form von den Kosten der Zündkerzen negativ anrechnen.
    Ich habe aber in mehreren Formen auch von den Schnellstart-Glühkerzen und die sollen im gegensatz zu den alten nur noch 100-150tkm halten. Sagt z.B. hier jemand http://www.autoaid.de/communit…hkerzen-bei-einem-diesel/ . Ich bin aber kein KFZ Mechatroniker, insofern kann ich das nicht beurteilen. Jedenfalls denke ich das sowas generell nicht einfach nach km angegeben werden kann, da ja jeder Startvorgang und nicht jeder kilometer die Glühstifte/kerzen verschleißt, sind also alles sowieso nur schätzungen. Ich weiß nur sicher dass z.b. bei den DPF manche Hersteller 120tkm als Wechselintervall vorschreiben/vorgeschrieben haben (Quelle: http://www.autosieger.de/article7274.html ) und andere sagen, das ist als "lifetime" gedacht, was nix anderes heißt als wechseln wenns kaputt ist, daher kann man das dann wiederum schwerer einrechnen.
    Das bestätigt mich aber persönlich nur noch mehr darin, das man soetwas nicht genau durchrechnen kann und mehr wollte ich ja gar nicht verdeutlichen mit meinen posts. Was im ürbigen ja der Threadstarter im ersten Satz schon angedeutet hat.

  • Das bestätigt mich aber persönlich nur noch mehr darin, das man soetwas nicht genau durchrechnen kann und mehr wollte ich ja gar nicht verdeutlichen mit meinen posts.

    Hallo, man könnte sicherlich, aber das soll dann der machen, der es möchte. Ich jedenfalls nicht.
    Ich habe mir den ASX Diesel gekauft, ohne ihn mit dem Benziner zu vergleichen. Ebenso wurde bei den Teilnehmern an meiner Vorauswahl, kein Benziner zum Vergleich herangezogen.
    Ich wollte für die verfügbare Summe einen SUV mit Dieselmotor, sowie mit einer guten Ausstattung, den habe ich bekommen.
    Und damit bin ich voll zufrieden.
    Desaster

  • Allerdings hat der ASX noch nicht zu meinem zufriedenen Gesicht beitragen können, da ich ihn erst seit Weihnachten habe. Unterm Strich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass ich mit keinem meiner Dieselfahrzeuge irgendwelche Motorprobleme hatte. Bei meinen Benzinern hingegen doch öfter mal das eine oder andere Wehwechen. Das kann sich zwar mittlerweile geändert haben, aber ich fahre eben gern Diesel. Sicherlich stand am Anfang der Neukaufentscheidung auch die Frage: wollen wir vielleicht einen Benziner nehmen!? Aber nach meiner Probefahrt von 400km brauchte ich nur noch 20 km Diesel-Probefahrt und die Entscheidung war gefallen.


    Natürlich hätten einen die 117PS des Benziners auch von A nach B gebracht, aber ich habe auf der Landstrasse 3 LKw überholen "müssen" und mir fiel eben auf, dass der Benziner erst bei 4000 Touren aufwacht. Da ich durch die letzten Jahre immer eher Unter- als Hochtourig fahre, hatte ich natürlich ein Problem. Nun fahre ich eben weiter Untertourig und kann trotzdem ohne viel zu schalten mal einen Überholvorgang angehen. Ich bin mit 56 Jahren wirklich kein Raser und fahre in SF Klasse 23, aber der Durchzug des Diesels hat mich wirklich schwach werden lassen.

    2 Mal editiert, zuletzt von freddie ()